Samstag, 20. Dezember 2014

Finals Week

Finals Week = Crazy Week. Ich habe noch nie so viele Arbeiten hintereinander geschrieben, einfach verrückt. Seit einer Woche haben Lehrer schon angefangen uns auf die Finals (eine Arbeit mit dem Stoff eines ganzen Semesters in jedem Fach am Ende jedes Semesters) vorzubereiten. Viele Lehrer haben uns um die 100 Fragen zum Lernen gegeben, von denen dann die Hälfte oder sowas in der Arbeit drankamen. Ja, sie haben uns die genauen Fragen gegeben. In Bio und Reli waren es einfach die Fragen aus den vorherigen Tests :'D. Ich hab, ehrlich gesagt, nicht wirklich gelernt und einfach nur die Stunde vor jeder Arbeit genutzt um mir den Stoff durchzulesen. Am Dienstag ging es dann los. Für mich hieß das Bio und Englisch. Bio war easy peasy, Englisch nicht so, aber das war bei jedem so, von dem her mach ich mir kein so Kopf drum. Mittwoch dann Reli, was supereasy, und Mathe, was okay war. Am Donnerstag war mein bester Tag. Ich hatte 3 Stunden lang Study Hall, in denen ich mit Freundinnen in meinem mitgebrachten Schlafsack und auf meinem Kissen schlief. Nach Lunch dann Spanisch, was sehr sehr lange (6 Texte und 2 Audios), aber machbar war. Da es Donnerstag war, hatten wir wieder ein Meet, bei dem wir Mädels 2. von 3 wurden. Gestern hatten wir dann Health, was richtig richtig einfach war, da er uns eine Woche davor 100 Fragen, die drankommen könnten, gegeben hat. Mein zweites Final war dann Drawing, was wohl mein einfachstes Final war, da ich einfach Aufschriebe benutzen durfte, da ich zu dem Zeitpunkt als sie es durchgenommen haben, noch nicht da war. Und jetzt: FERIEN!

Ich bin total froh, dass wir jetzt Ferien haben, da ich die echt total nötig habe und es auch mal schön ist, einfach rumzuliegen und gar nichts zu machen. Vorallem wenn man sonst jeden Tag bis 15:00 Uhr Schule hat und danach noch ins Training muss oder ein Meet hat. Wir haben natürlich auch in den Ferien Training, aber nur zwei Mal die Woche.
 

Samstag, 13. Dezember 2014

100 Tage USA!

Am Mittwoch (vorvorgestern) war mein hundertster Tag (113 Tage seit ich in den Flieger in Deutschland betreten habe) in den Staaten! Hundert Tage in meinem neuen Leben. Seit hundert Tagen in einem neuen Land, in einer neuen Familie, in einer neuen Schule. Seit hundert Tagen ein Austauschschüler, eine Schwester, ein "foreigner". Ich frage mich so oft, wo die Zeit ist. Wie es möglich ist, dass die Zeit so schnell vergangen ist? Eine Antwort dafür habe ich nicht.

Mir geht es richtig richtig gut, vor allem mit meiner neuen Gastfamilie, die ist echt toll. Hab mich echt total an das Leben in Amerika gewöhnt. Kann mir gar nicht mehr vorstellen woanders zu leben oder gelebt zu haben. Ich will gar nicht mehr nach Deutschland. Das Vermissen ist erstaunlicherweise  auch nicht besonders schlimm. Es ist eher so, dass ich meine Erlebnisse mit meiner Familie und meinen Freunde zusammen erleben will, aber Heimweh hab ich gar seit September nicht mehr wirklich gehabt. 

Da ich letzten Samstag (heute wieder) wieder ein Swim Meet hatte, musste ich wie gewöhnlich früh aufstehen. Früh hieß 7 Uhr morgens. Ja, es war Samstag. Aufstehen, Anziehen und Frühstücken hieß es. Um 8 Uhr sind mein Gastvater, meine Gastschwester und ich los nach Lawrenceburg (eine Stunde entfernt). Nach einer Stunde im Auto mussten wir uns auch schon bis um 10 Uhr aufwärmen und dann ging es auch schon los. Mein Coach hatte an dem Morgen eine "Überraschung" für mich parat: ich muss ein Event schwimmen, das ich noch nie zuvor in einem Meet geschwommen bin. Ich musste also 100 Free und 100 Back (Free auf dem Rücken) schwimmen. Ich war supernervös, da ich nur beim Warm Up mein neues Event trainieren konnte. Sobald ich dann aber meine üblichen 100 Free geschwommen bin, waren alle meine Bedenken verflogen. Schwimmen lässt einen alles vergessen. Das ist das Tolle daran. Bei meinem 100 Free habe ich wieder meinen Rekord gebrochen! 5 Sekunden schneller und 1. Platz von 5. Ich bin nicht die schnellste Schwimmerin, was nach gerade mal zwei Monaten verständlich ist, aber ich verbessere mich mit jedem Mal und mir macht es total Spaß, was das Wichtigste ist. 100 Back lief besser als ich gedacht habe, wurde 2. von 3 und bin 11 Sekunden schneller als meine Erwartungen geschwommen.
Der Höhepunkt war aber das Ende! Wir Mädels wurden Erster! Wir haben gewonnen! Von 8 Teams haben wir gewonnen! Wir sind alle total ausgerastet und dann wurde unser Coach in den Pool geworfen und wir alle natürlich hinterher.
Das Beste war, dass ich morgens noch nicht einmal gewusst hatte, dass wir überhaupt was gewinnen könnten und dann wurden wir 1. mit einem meilenweiten Vorsprung der Anzahl der Punkten! Es war so toll unseren Coach so glücklich zu sehen und ich bin so froh, dass ich im Schwimmteam bin.
Gestern und am Dienstag hatte ich natürlich wieder ein Meet und morgen auch.
Werde Schwimmen so sehr vermissen. Die Busfahrten, die Meets, das Training, mein Coach, das Team.

mein tolles Team (nur die Mädels, manche fehlen) 
ich in Action 
mein toller Coach 

unser Coach wollte mal das Wasser testen 
eine meiner Teamkameradinnen 
Abends bin ich dann noch mit meinem Gastopa zu einem Basketball Game der Greensburg High gegangen. Das Spiel und die Atmosphäre waren echt gut und wir haben auch gegen Batesville (größte Rivalen Greensburg's) gewonnen. Was mich aber total geschockt und aufgeregt hat, waren manche Eltern oder Fans, die meinten, sie könnten einen besseren Job als die Schiris machen. Sie haben andauernd einen der Gegenspieler beleidigt und den Schiris Tipps zugerufen, wie "I would appreciate it if you would watch 23!" oder "Watch 23!". Ich meine, diese Jungs "opfern" ihr halbes Leben, um diesen Sport zu spielen, sie verdienen es nicht von irgendwelchen alten Pennern, die oftmals noch nie ein Spiel in ihrem ganzen Leben gespielt oder gewonnen haben, angeschrien und "Idiot" und sowas genannt zu werdenSie haben jeden Tag Training und wenn sie nicht erscheinen, haben sie sofort einen schlechten Ruf. Nicht nur unter der Woche haben sie Training oder ein Spiel, auch am Wochenende, wie zum Beispiel am Samstag, müssen sie spielen. Aber nicht nur müssen die Spieler gut in Basketball sein, auch die Noten in der Schule müssen stimmen, sonst ist es nicht erlaubt einem Sportsteam beizutreten.




unsere "Gegner", während der Pledge 







Serena

Freitag, 5. Dezember 2014

Gastfamilienwechsel 2.0

Ich habe meine Gastfamilie am Mittwoch ein zweites Mal gewechselt. Nicht weil ich nicht mit meiner alten Gastfamilie klarkam, sondern weil ich sehen wollte, wie eine andere amerikanische Familie lebt. Ich bin ja hier, um "the American Way of Life" zu leben und das geht am bestens, wenn ich so viel wie möglich sehe und erlebe. Meine neue Gastfamilie ist katholisch, das heißt  jeden Sonntag Gottesdienst, und sie besteht aus meiner Freundin Haleigh, die in der gleichen Stufe wie ich und auch in meinem Carpool und Schwimmteam ist, zwei ältere Schwestern (Lauren und Jamie), von denen eine wieder zu Hause lebt (Lauren) und die andere mit dem 19-jährigem Bruder Taylor auf ein College zwei Stunden entfernt geht. Hinzu kommen natürlich noch die Eltern Carol und Todd, und ein süßer kleiner Welpe namens Mila. Mit ihnen habe ich auch Thanksgiving Break verbracht. Ich mag die Familie jetzt schon total, aber es ist sehr merkwürdig für mich meine anderen Gastschwestern nicht mehr um mich zu haben, deswegen habe ich sie auch gestern nach dem Swim Meet angerufen. Man gewöhnt sich so schnell daran mehrere Familienmitglieder im Haus zu haben. Trotz des Umzugs unternehme ich immer noch Dinge mit ihnen, wie Movienights oder Dirt Bike Riding, und wir haben uns auch versprochen nach meinem Austausch in Kontakt zu bleiben. 

Ich habe diese Woche drei Swim Meets, eins davon gestern (wurden 2. von drei Teams!) und eins morgen um 9 Uhr morgens. Und wieder muss ich und mein armer Körper um 7 oder früher aufstehen und um mein Leben schwimmen (übertreiben ist mein besonderes Talent). Ich bin komplett ausgelaugt, da wir an den anderen Tagen im Pool trainieren. Ich bin also sechs Mal die Woche im Pool und schwimme im Wettkampf oder trainiere. Ich komme nie vor halb 7/7 nach Hause, oftmals ist es aber halb 10/10, wie gestern.
Zum Glück bekomme ich es immer so hin, dass ich meine Hausaufgaben, die hier sehr wichtig sind und benotet werden, im Unterricht (Study Hall) erledige und diese somit nicht zu Hause machen muss, da ich sowieso keine Zeit dafür hätte. 
Was mich aber total nervt ist, dass in einer Woche Finals Week ist, was bedeutet, dass ich vier Tage lang jeden Tag zwei Arbeiten über alles, was wir in diesem Semester in den sieben Fächern durchgenommen haben, habe. Ich werde mir wahrscheinlich alles den Abend davor angucken und das war es dann, hab gar keine andere Wahl, da ich ungelogen jeden Tag entweder in der Schule oder Pool bin. Ohja, ich liebe Schwimmen. Ich meine, es macht echt total Spaß, wenn man so durch das Wasser "gleitet" und merkt, wie man sich mit jedem Wettkampf verbessert, aber wenn man total erschöpft von der Schule kommt und einfach nur noch ins Bett und nie wieder aufstehen will und einem dann auf einmal einfällt, dass man ja noch Training hat, kann das oftmals alles zerstören. Trotzdem bin ich froh darüber diese Erfahrung , wie es ist, eine amerikanische Schülerin, die in einem Sportsteam ist, zu sein, zu machen.

Serena 

Mittwoch, 3. Dezember 2014

THANKSGIVING

Thanksgiving was AWESOME! Ich bin früher zu meiner Freundin gegangen um mit dem Essen zu helfen. Gegen 1 oder 2 Uhr mittags wurde dann gegessen. Es war sooo viel und sooo lecker! Es gab Turkey, Mashed Potatoes, Gravy, Sweet Potatoes, Sweet Carrots, Pumpkin Pie und Stem Pudding Alles andere hab ich schon wieder vergessen. Anschließend wurde dann Karten gespielt. Pit, Youker und Bullshit. Den Rest des Abends wurde nichts groß gemacht und wir sind alle ziemlich früh ins Bett, da Black Friday (Freitag nach Thanksgiving, an dem ganz Amerika runtergesetzt und geöffnet ist) auf uns wartete. Um 2 Uhr morgens hätte mein Wecker normalerweise geklingelt, aber ich war so aufgeregt, dass ich schon eine halbe Stunde früher wach war und mit Deutschland schrieb, da das die perfekte Uhrzeit war. Als es 3 Uhr anzeigte, ging es dann zu einer Outlet Mall in Edinburgh. Man würde denken, wir seien verrückt und niemand ist auf Schnäppchenjagd. Falsch gedacht. Die Läden hatten alle schon seit 18:00 Uhr offen und die Käufer waren schon seit Stunden unterwegs. Wir haben eine gute Zeit erwischt, da es nicht so voll war für Black Friday Verhältnisse. Nach mehreren Stunden wurde dann erst gefrühstückt und weiter nach Indianapolis gefahren, was eine Stunde entfernt ist. Diese wurde mit schlafen überbrückt. Dann ging es auch schon wieder los. Dieses Mal keine Outlet Mall, sondern eine Fashion Mall, in der es alles gab. Und wenn ich alles sage, meine ich auch alles. Abercrombie, Hollister, Victoria's Secret, GAP, Banana Republic, Apple, American Eagle, UGG, Sephora, American Apparell, Mac, und hunderttausend andere wunderbare Läden. Dort wurden dann wieder mehrere Stunden geshoppt und anschließend wurde wieder Mall gewechselt, wo dann Lunch gegessen wurde. Nach dieser Mall ging es noch zu ein paar anderen Läden, die außerhalb lagen. Da wir in Amerika sind, wurde dann noch bevor der Fahrt nach Hause bei Starbucks angehalten. Nach einer Stunde, die verschlafen wurde, kamen wir zu Hause an. Um 15:00 Uhr. 12 Stunden shoppen. No, I'm not kidding. 12 STUNDEN SHOPPEN. Nicht einmal eine Stunde später gingen wir einen Weihnachtsbaum fällen, den man davor erst auf einer Tannenbaum Farm aussucht und dann einhändig fällt und nach Hause nimmt. Nach diesem sehr sehr sehr "wachen" Tag wurde Fried Chicken und French Fries gegessen. Abends bin ich vor lauter Erschöpfung sehr früh ins Bett gegangen. Der Samstag war eher ruhig. Wir schmückten das Haus weihnachtlich und haben abends einen Filmabend veranstaltet. Guardians of the Galaxy. Sonntag Morgen klingelte mein Wecker um 7:45 Uhr. Kirche ruft. Es war das erste Mal für mich in einem amerikanischen Gottesdienst, abgesehen von denen in der Schule. Es war ziemlich gut und der Pfarrer hat Witze gerissen. Nach einer Stunde war es auch schon wieder rum und wir gingen alle zusammen in Frisch's frühstücken. Ich hatte Rührei mit Bacon und Pancakes. Da die Familie meiner Freundin den Abend davor darüber geredet hatte sich einen Hund anzuschaffen, nachdem sie auf Facebook eine Freundin Hundewelpen verkaufen gesehen haben, ging es nach dem leckeren Frühstück nicht nach Hause, sondern zu den Welpen. Wie man ahnt, waren die natürlich supersüß. Zu Hause wurde dann eine Pro und Contra Liste zusammengestellt. Das Ergebnis: Sie bekommen einen Hund! Ich war total geschockt, dass die Kinder das in einer Nacht geschafft haben, aber da ich schon immer einen Hund wollte, war ich auch mehr als begeistert. Also ging es nach dem Schmücken des zweiten Weihnachtsbaums wieder zu den süßen Welpen und wir kamen mit "Mila" nach Hause. Nach ein paar Stunden mit dem neuen Familienmitglied, Hausaufgaben und Pizza hat mich dann der Papa wieder zu meiner Gastfamilie gebracht und Thanksgiving war offiziell zu Ende. Ich hatte mein erstes Thanksgiving, bin zum ersten Mal Black Friday Shopping gegangen, hab zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum ausgesucht und gefällt, hab meinen ersten amerikanischen Gottesdienst erlebt und bin zum ersten Mal Welpen anschauen und kaufen gegangen. Ich würde behaupten, mein langes Wochenende war voller ersten Male.   

Mashed Potatoes und der famose Turkey 
Sweet Potatoes und Sweet Carrots
 Serena 

Montag, 1. Dezember 2014

First Swim Meet

Wir fuhren ungefähr eine dreiviertel Stunde nach Schulschluss in einem der bekannten gelben Schulbusse (war mein erstes Mal!) los. Ich muss sagen, so toll wie sie von außen aussehen, sind sie nicht. Innen war es kalt und die Sitze waren ungemütlich. Nach 1 1/2 Stunden Fahrt kamen wir dann endlich in Shelbyville an. Nach dem Umziehen ging es auch schon los. Ich war super aufgeregt und hab alle möglichen Leute aus meinem Team gefragt, ob sie unsere Gegner und ihr Können kennen. Mein Coach versuchte mich zu beruhigen, aber das war fast unmöglich. Die ersten Schwimmer starteten und dann war ich auch schon an der Reihe. Zuerst 50 Meter und dann 100. Bei dem 100 Meter sind dann meine Lungen explodiert. Zumindest hat es sich so angefühlt. Jeder, der Schwimmen runtermacht, hat null Ahnung vom Leben. 

Am Freitag und Samstag darauf hatte ich dann wieder Training. Das hieß für mich an einem Samstag um 7:15 Uhr aufstehen, anziehen und in den Pool springen. Danach war ich total kaputt und hab mich mehr tot als lebendig gefühlt. Netflix war also angesagt. Mein Gastvater und ich haben 'ne Catching Fire Session eingelegt, da meine Schwestern, ein paar von ihren Freundinnen und ich vorhatten abends in den dritten Film der Panem Reihe zu gehen, und mein Hostdaddy und ich den zweiten Teil noch nicht gesehen hatten. 
Meine jüngere Schwester Lindsey hat dann nachmittags beschlossen, dass sie mit einer Freundin schießen gehen will und so sind wir alle zusammen mit einem Waffenarsenal, das einem der Army ähnelte, zu dem See meiner Gastoma gefahren. Dort hat mir dann mein Gastvater gezeigt, wie man ein Dirt Bike fährt. Es war kein besonders Großes und am Anfang war ich noch bisschen wackelig, aber in weniger als einer halben Stunde bin ich Berge hoch und runter, Kurven hin und her gefahren. Es ist einfach das Coolste auf Erden! Ich will das auf jeden Fall nochmal machen bevor ich fliege. 

Abends dann sind wir in Mockingjay Part 1. Ich muss ehrlich sagen, der Film war nicht besonders gelungen, was wahrscheinlich daran liegt, dass er in zwei Teile geteilt wurde und somit sehr lang gezogen ist.  

Serena