Samstag, 13. Dezember 2014

100 Tage USA!

Am Mittwoch (vorvorgestern) war mein hundertster Tag (113 Tage seit ich in den Flieger in Deutschland betreten habe) in den Staaten! Hundert Tage in meinem neuen Leben. Seit hundert Tagen in einem neuen Land, in einer neuen Familie, in einer neuen Schule. Seit hundert Tagen ein Austauschschüler, eine Schwester, ein "foreigner". Ich frage mich so oft, wo die Zeit ist. Wie es möglich ist, dass die Zeit so schnell vergangen ist? Eine Antwort dafür habe ich nicht.

Mir geht es richtig richtig gut, vor allem mit meiner neuen Gastfamilie, die ist echt toll. Hab mich echt total an das Leben in Amerika gewöhnt. Kann mir gar nicht mehr vorstellen woanders zu leben oder gelebt zu haben. Ich will gar nicht mehr nach Deutschland. Das Vermissen ist erstaunlicherweise  auch nicht besonders schlimm. Es ist eher so, dass ich meine Erlebnisse mit meiner Familie und meinen Freunde zusammen erleben will, aber Heimweh hab ich gar seit September nicht mehr wirklich gehabt. 

Da ich letzten Samstag (heute wieder) wieder ein Swim Meet hatte, musste ich wie gewöhnlich früh aufstehen. Früh hieß 7 Uhr morgens. Ja, es war Samstag. Aufstehen, Anziehen und Frühstücken hieß es. Um 8 Uhr sind mein Gastvater, meine Gastschwester und ich los nach Lawrenceburg (eine Stunde entfernt). Nach einer Stunde im Auto mussten wir uns auch schon bis um 10 Uhr aufwärmen und dann ging es auch schon los. Mein Coach hatte an dem Morgen eine "Überraschung" für mich parat: ich muss ein Event schwimmen, das ich noch nie zuvor in einem Meet geschwommen bin. Ich musste also 100 Free und 100 Back (Free auf dem Rücken) schwimmen. Ich war supernervös, da ich nur beim Warm Up mein neues Event trainieren konnte. Sobald ich dann aber meine üblichen 100 Free geschwommen bin, waren alle meine Bedenken verflogen. Schwimmen lässt einen alles vergessen. Das ist das Tolle daran. Bei meinem 100 Free habe ich wieder meinen Rekord gebrochen! 5 Sekunden schneller und 1. Platz von 5. Ich bin nicht die schnellste Schwimmerin, was nach gerade mal zwei Monaten verständlich ist, aber ich verbessere mich mit jedem Mal und mir macht es total Spaß, was das Wichtigste ist. 100 Back lief besser als ich gedacht habe, wurde 2. von 3 und bin 11 Sekunden schneller als meine Erwartungen geschwommen.
Der Höhepunkt war aber das Ende! Wir Mädels wurden Erster! Wir haben gewonnen! Von 8 Teams haben wir gewonnen! Wir sind alle total ausgerastet und dann wurde unser Coach in den Pool geworfen und wir alle natürlich hinterher.
Das Beste war, dass ich morgens noch nicht einmal gewusst hatte, dass wir überhaupt was gewinnen könnten und dann wurden wir 1. mit einem meilenweiten Vorsprung der Anzahl der Punkten! Es war so toll unseren Coach so glücklich zu sehen und ich bin so froh, dass ich im Schwimmteam bin.
Gestern und am Dienstag hatte ich natürlich wieder ein Meet und morgen auch.
Werde Schwimmen so sehr vermissen. Die Busfahrten, die Meets, das Training, mein Coach, das Team.

mein tolles Team (nur die Mädels, manche fehlen) 
ich in Action 
mein toller Coach 

unser Coach wollte mal das Wasser testen 
eine meiner Teamkameradinnen 
Abends bin ich dann noch mit meinem Gastopa zu einem Basketball Game der Greensburg High gegangen. Das Spiel und die Atmosphäre waren echt gut und wir haben auch gegen Batesville (größte Rivalen Greensburg's) gewonnen. Was mich aber total geschockt und aufgeregt hat, waren manche Eltern oder Fans, die meinten, sie könnten einen besseren Job als die Schiris machen. Sie haben andauernd einen der Gegenspieler beleidigt und den Schiris Tipps zugerufen, wie "I would appreciate it if you would watch 23!" oder "Watch 23!". Ich meine, diese Jungs "opfern" ihr halbes Leben, um diesen Sport zu spielen, sie verdienen es nicht von irgendwelchen alten Pennern, die oftmals noch nie ein Spiel in ihrem ganzen Leben gespielt oder gewonnen haben, angeschrien und "Idiot" und sowas genannt zu werdenSie haben jeden Tag Training und wenn sie nicht erscheinen, haben sie sofort einen schlechten Ruf. Nicht nur unter der Woche haben sie Training oder ein Spiel, auch am Wochenende, wie zum Beispiel am Samstag, müssen sie spielen. Aber nicht nur müssen die Spieler gut in Basketball sein, auch die Noten in der Schule müssen stimmen, sonst ist es nicht erlaubt einem Sportsteam beizutreten.




unsere "Gegner", während der Pledge 







Serena

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