Donnerstag, 18. September 2014

Neustart!

Ich hätte nie gedacht, dass man in so wenigen Tagen so viele Entscheidungen treffen kann. Doch ja, es ist möglich.

Mexico war schön. Es gab zwar ein paar kleine Zwischenfälle in Bezug auf meine Gesundheit, aber das hat sich zum Glück wieder gelegt.

Ich bin also am 31.08. in den Flieger Richtung Cincannati gestiegen.


auf dem Weg in die Staaten 
Am Tag darauf kam ich dann morgens um 6 Uhr (Ortszeit) an. Meine Gastfamilie hatte verschlafen und so mussten meine Mama und ich noch um die zwei Stunden warten. Das war aber nicht so schlimm, da ich am Flughafen WLAN hatte und mich frisch gemacht und umgezogen habe, da es doch ziemlich frisch war.
Als dann meine Gastfamilie endlich kam, haben wir uns alle herzlich begrüßt und umarmt. Anschließend sind wir in das Zentrum von Cincannati reingefahren. Die Stadt war aber so gut wie ausgestorben, da Labor Day (nationaler Feiertag) war und so ziemlich alle Geschäfte zu hatten.
Also sind wir zu einer riesigen Buchhandlung, da ich nach einem Buch sehen wollte. Danach sind wir über die Brücke nach Ohio. Ich war bis jetzt also schon in Indiana, Ohio und Kentucky!


Nach einem Stopp bei einem Burgerrestaurant, einer einstündigen Fahrt und einem kurzen Besuch in meiner neuen Schule, kamen wir dann endlich in meinem neuen Zuhause an. Ich hatte leider kein eigenes Zimmer, aber ich verstand mich gleich mit meiner kleinen, achtjährigen Gastschwester.
Meine Mama und ich packten erstmal aus und legten uns dann hin, da man sich von drei Stunden Schlaf nicht lange auf den Beinen halten kann.

Am nächsten Morgen bin ich um halb 6 aufgestanden, hab mich geduscht, angezogen und dann ging es auch schon mit meiner Mama im Gepäck zur Schule. Dort wartete sehr viel Papierkram auf mich, unter anderem auch das Wählen meiner Schulfächer. Auch das Aussuchen meiner Schuluniform. Nach mehreren Stunden wurde ich dann einfach in den Unterricht gesetzt. Die Klasse schrieb gerade einen Test und somit hatte ich nicht viel zutun. Nach der Stunde haben mich gleich schon welche gefragt, ob ich mich beim Lunch zu ihnen setzen möchte. Ich holte meine Tasche und gesellte mich zu ihnen. Sie waren total nett und haben mich gleich anderen vorgestellt.
Trotzdem hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass das hier nicht das Richtige ist, nicht das, was ich wollte. Die Schule ist sehr sehr sehr christlich. Überall hängen Kreuze, Marias und Religion ist ein Pflichtfach. Ich im Gegensatz kann mit Kirche überhaupt nichts anfangen. Der Sport kommt nicht wie üblich an erster Stelle, sondern wird nur nebenbei praktiziert. Und auch die Fächer sind ziemlich "normal". Es gibt also keine untypischen Fächer wie zum Beispiel Psychologie oder Kochen. Das Alles zusammen brachte mich dazu meine Mama zu bitten, zu versuchen eine öffentliche Schule zu besuchen.
An dem Abend hatte ich zum ersten Mal Heimweh, obwohl meine Mama bei mir war. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so schnell Heimweh haben würde.
Aber ich denke, die Enttäuschung der Schule und die Zwischenfälle mit meiner Gastfamilie waren einfach zu viel für mich. Meine Mama und ich sind daraufhin spazieren gegangen (wir waren die einzigen Fußgänger!) und sind an einem Kino vorbeigekommen. Wir suchten einen Film aus und schauten ihn uns zur Ablenkung an.
Am nächsten Morgen bin ich samt Uniform und 5 Stunden Schlaf wieder in die Schule. Nach nur wenigen Stunden meldete sich mein Magen wieder und ich hatte höllische Kopfschmerzen. Ich ging in das Büro des Admission Director (ich habe keine Ahnung, wie das auf Deutsch heißt). Ich wusste, dass meine Mama zu Hause war und somit versuchte ich sie dort zu erreichen. Niemand ging ran. Auch meine Gastmutter ging nicht an ihr Handy. Nach mehreren Anrufen und Stunden ging dann endlich meine Mama ran und meinte, das Telefon wäre weggesperrt gewesen. Nach nochmal zwei Stunden waren dann endlich meine Mama und meine Gastmutter da, um mich abzuholen.


sexy Schuluniform 
Anschließend fuhren wir direkt zu der öffentlichen High School von Greensburg. Meinem Magen ging es immer noch nicht gut, aber ich wusste, dass meine Mama bald abreisen würde und das mit der Schule bis dahin geklärt werden müsste. Also sprachen wir dort mit dem Direktor persönlich und der meinte nach einem längeren Gespräch, wir sollten morgen wieder kommen.

Abends sind wir dann noch in die örtliche Bibliothek, um ein paar Dokumente auszudrucken. Dort merkte ich wegen ein paar Zwischenfälle noch deutlicher, dass die Gastfamilie nichts für mich ist, dass ich kein ganzes Jahr alleine mit ihnen unter einem Dach leben kann.
Meine Mama versuchte mich zu beruhigen, was aber nicht geklappt hat. Am darauffolgenden Morgen sind wir zu der Schule, haben alles geklärt, inklusive meinem Stundenplan. Und der war wirklich toll! Bis es dann zu meinem Pass kam. In meinem Visum steht drin, welche Schule ich hier eigentlich besuchen sollte. Also ist es nicht möglich mit der Art von Visum, die ich habe, eine andere Schule als die Oldenburg Academy zu besuchen.

Die Tatsache, dass ich nicht mit meiner Gastfamilie ein Jahr lang leben kann und keine eigentlich vorgesehene Transportmöglichkeit hatte, brachten meine Mama und mich zu dem Entschluss, dass ich wieder nach Deutschland fliegen muss. Ich war enttäuscht und zur gleichen Zeit überglücklich meine Freunde wieder zu sehen. Selbst meine Schule in Deutschland vermisse ich. Ich war also total erleichtert.
An dem gleichen Tag sind meine Mama und ich wieder zum Kino gelaufen und haben uns was Süßes zu essen geholt. Anschließend haben wir die Nachbarschaft erkundet, viele Bilder geschossen und die Nachbarmädels (13 und 16) angesprochen.



ja, das ist ein "kleiner" Slushy

Wir haben uns vorgestellt, sie gefragt, wie ihnen ihre öffentliche High School gefällt und plötzlich, ohne zu fragen, haben sie sich als Gastfamilie angeboten. Meine Mama und ich waren total geschockt, dass uns das gerade einfach so angeboten wurde.
Am nächsten Tag sind wir zusammen mit den Mädels zu ihrer Schule (North Decatur High School) und haben gefragt, ob sie ein bestimmtes Dokument ausstellen können, das ich brauche, um die Schule in meinem Visum zu ändern. Die Antwort lautete: "nein".
Also war es endgültig. Ich werde zurück nach Deutschland fliegen und mein Leben dort weiterleben. In meinem eigenen Zuhause wohnen, auf meine Schule gehen und meine Familie und Freunde wieder sehen, die ich wirklich höllisch vermisse.
Da es nicht möglich war sofort meinen Flug zu buchen, da ich erst 14 bin und somit noch nicht alleine so weit fliegen darf, fragte meine Mama, ob ich bis zu meinem baldigen Abflug bei den Mädels wohnen und denen ihre Schule besuchen kann.
Am selben Tag sind wir dann zu einem Football Game der Oldenburg Academy Twisters und sie haben gewonnen! Es war ziemlich cool, aber ich habe schnell gemerkt, dass es nicht um Football geht, sondern einfach nur einen Anlass zu haben, sich mit mehreren Freunden an einem Treffpunkt zu treffen.



go Twisters!

Am nächsten Tag brachte ich meine Mama an den Flughafen, was zwar hart war, aber da ich davon ausging, sie die nächste Woche wieder zu sehen, war es erträglich. Doch dem war nicht so. Am Abend bin ich mit meinen Gastschwestern ins Kino und am nächsten Tag sind wir in eine Mall in Greenwood, eine Stunde entfernt von Greensburg, und haben wie wild geshoppt. Ich war ziemlich erfolgreich! In Amerika shoppen ist göttlich!
Am Montag war dann mein erster Tag an der North Decatur. Es war ziemlich langweilig, da ich nichts zutun hatte und nur mein Buch las. Und so ging das dann die ganze Woche. Nur in "Art" konnte ich ein Auge zeichnen, auf das ich jetzt ziemlich stolz bin.

erster Tag an der NDHS! 

Wir haben die Woche ziemlich coole Sachen gemacht. Wir sind Motocross und Quad gefahren, ich hab die Großeltern von den Mädels kennengelernt, die unglaublich nett sind, waren auf einem Football Spiel der North Decatur Chargers und in King's Island, einem Vergnügungspark, in dem es wirklich riesige Achterbahnen gibt.

meine Schwestern und ich <3
ohja, ich bin selber gefahren!
Die ganze Woche hab ich drüber nachgedacht doch länger zu bleiben, da ich ja eine neue Gastfamilie hatte und doch eine Transportmöglichkeit zur Oldenburg Academy. Da die Schule mir aber gar nicht gefällt/gefallen hat, wollte ich nur noch nach Hause.

Jetzt hab ich mich aber doch dazu entschieden hier zu bleiben, aber erstmal bis Weihnachten. Das ist für mich bis jetzt genug, da ich ziemlich Angst habe, zu viel in Mathematik und anderen Fächern, die ich in der Kursstufe haben werde, zu verpassen und bis jetzt von schlimmem Heimweh geplagt werde. Somit werde ich erstmal bis Weihnachten bleibe, also das erste Semester hier beenden und dann weitersehen, ob ich doch ein ganzes Jahr machen will oder wieder nach Deutschland zurückkehre.

Meine zwei ersten Wochen in Amerika waren ziemlich hart und enttäuschend. Das ständige Hin und Her, ob ich hier bleibe oder nach Deutschland zurückkehre, die Schule, die mir von Anfang an nicht besonders gefallen hat, der Gastfamilienwechsel und das schreckliche Heimweh waren nicht ganz einfach zu bewältigen. Und das Heimweh hab ich immer noch nicht ganz bewältigt, ich merke aber eine Verbesserung. Wird jeden Tag besser, vorallem wenn ich beschäftigt bin. Ich mache mir morgens immer einen Plan, was ich diesen Tag zu welcher Zeit machen werde. Meistens halte ich mich nicht an die Zeiten, aber so bin ich zumindest beschäftigt.
Es ist ziemlich schwer alleine in einem fremden Land zu leben. Auch wenn du unter anderen Leuten bist, fehlt dir immer etwas. Sei es deine Mama, deine Freunde, dein Bett, dein Lieblingsessen oder auch deine Schule. Der Satz, "Home is where your heart is", ist wahr. Mein Körper ist hier in Amerika, mein Herz aber 10000 Kilometer (genau genommen 7098 km) weit entfernt in Deutschland.


Serena

Montag, 18. August 2014

Letzter Abend auf deutschem Boden

Es ist ein total komisches Gefühl. Ich realisiere es gar nicht, dass das jetzt der letzte Tag in Deutschland, in meinem zu Hause für die nächsten 10 Monate war. Es ist unvorstellbar, dass ich die ganzen Dinge, die ganzen Menschen um mich rum, die ich jeden Tag gesehen habe, für eine längere Zeit nicht mehr sehen werde. Ich werde immer trauriger und panischer. Es ist wirklich so. Man überlegt immer öfter alles abzublasen. So zu tun als wäre nichts passiert. All das vergessen.
Doch dann denke ich an meine Schule und Familie dort und was für tolle Dinge und Möglichkeiten auf mich zukommen werden und ich weiß, dass das alles diese ganzen Abschiede und die Panik wert sind.
Ich habe den Tag nochmal mit einer sehr guten Freundin verbracht, bin noch einmal durch meine Mini Stadt gelaufen und habe tourilike Bilder von dem Rathaus,... gemacht. Anschließend bin ich zu einem Geburtstag einer anderen sehr guten Freundin und habe dort den Abend verbracht und mich schließlich auch von ihr endgültig verabschiedet.
Ich freue mich total auf den Urlaub mit meiner Mama, da wir uns das nach diesem turbulenten Jahr wirklich verdient haben und es schön ist meine letzten Wochen mit ihr an einem so schönen Ort wie Cancún zu verbringen.

Serena

Sonntag, 17. August 2014

Visum, Abschiede, Abflug

Seit Mai ist enorm viel passiert!


Ich habe mich den ganzen Juni lang gegen dieses Auslandsjahr entschieden. Ich hatte Panik bekommen, meine ganzen Freunde und Familie zu verlassen, so viel (Geburtstage,...) zu verpassen und in der Kursstufe nächstes Jahr nicht mehr mitzukommen.
Am Ende kam ich dann aber doch zu dem Entschluss, dass ich dieses Jahr machen muss, da ich so eine Chance nur einmal in meinem Leben bekommen werde.
Also bin ich am 6. August (ein Mittwoch) mit meiner Mama nach Frankfurt zum amerikanischen Konsulat gefahren. Ich muss sagen, dass die Amerikaner ein bisschen arg übertreiben. Man kann es sich wie die Sicherheitskontrolle an Flughäfen vorstellen. Durch das ganze Theater hindurch im "Haupthaus" angelangt, wurde überprüft, ob ich alle notwendigen Dokumente mit habe und schon ging es zum ersten Schalter. Dort wurde mein Passfoto und meine Fingerabdrücke eingescannt. Das Ganze wurde auf Deutsch geregelt. Bei dem nächsten Schalter wurden meine Fingerabdrücke von einer Englisch sprechenden überprüft. Bei dem darauffolgenden Schalter wurde ich auf Englisch gefragt, ob ich Familie in den Staaten habe, jemals dort gewesen bin, wie alt ich bin, ob ich Schülerin bin oder schon arbeite und was meine Eltern für Berufe haben. Das dauerte, wenn überhaupt, 5 Minuten. Das war dieses berühmte "Interview". Ich habe gar nicht verstanden, dass es das schon war. Vorallem nicht, weil die Dame nichts von meinem genehmigten Visum erwähnte, sondern nur meinen Pass behielt. Ich ging also völlig ahnungslos zu meiner Mutter, die dann meinte, dass ich mein Visum habe! Ich dachte, ich würde mich mehr freuen, habe es aber gar nicht realisiert, dass ich jetzt endgültig mein Jahr in den Staaten verbringen kann. Aus dem Konsulat rausgekommen, musste ich es erst einmal meinen Freunden und meiner Familie schreiben. 

Am darauffolgenden Samstag lag dann mein Pass inklusive Visum in meinem Briefkasten, obwohl es hieß, dass es bis zu 10 Tagen dauern könnte.

Die letzten zwei Wochen hab ich mit Bekanntgeben meines Auslandsjahrs (wollte es erst sagen, wenn es 100% sicher ist) und Verabschieden verbracht. 
Meine Freunde waren geschockt und wollten es nicht glauben. Da es meine letzten zwei Wochen auf deutschem Boden waren, war ich kaum zu Hause und hab ständig was unternommen. Diese zwei Wochen waren unglaublich!

Letzten Mittwoch war ich dann mit meiner Mama stundenlang Dinge kaufen, die ich für mein Jahr brauche. 


Am Freitag habe ich dann angefangen zu packen und das ist überhaupt nicht einfach. Wie soll man denn bitte jetzt schon wissen, was man in ein paar Monaten anziehen möchte? Heute und morgen Abend werde ich die letzten Dinge einpacken, da es übermorgen früh mit meiner Mama nach Cancún, Mexico geht. Wir bleiben dort zwei Wochen und fliegen dann am 31.08. nach Cincannati, damit ich endlich in meine Schule dort kann. 


Serena 







Freitag, 30. Mai 2014

Wieso, Weshalb, Warum?

Ich hatte die letzten Wochen ein kleines Tief. Ich habe mich immer wieder gefragt, wieso ich das Alles überhaupt mache. Wieso ich meine Familie, meine Freunde, mein ganzes Leben zurücklasse und in ein mir noch unbekanntes Land zu einer unbekannten Familie fliege. Wieso ich meiner Mama und mir so viel Arbeit und so viel Papierkram aufgehalst habe. Wieso habe ich mich dazu entschieden mein Leben hier für 10 Monate zu stoppen, in Amerika ein neues Leben anzufangen, das ich nach 10 Monaten wieder verlassen werde, um hier mein Leben wieder weiterzuleben?
Ich hab mich immer wieder die gleichen Dinge gefragt, hatte immer wieder die gleichen Ängste, die ich auch heute noch habe.

Dann hab ich aber wieder vermehrt Blogs von Austauschschülern gelesen, die entweder gerade eins machen oder eins, so wie ich dieses Jahr machen werden. Ich war wieder Feuer und Flamme und habe auch endlich wieder den Grund für mein Auslandsjahr gewusst! Ich will Neues erleben. Ich will eine High School besuchen und den bekannten School Spirit spüren. Ich will in einen englischen Film gehen und nicht überlegen müssen, was die Schauspieler gerade gesagt haben. Ich will shoppen bis ich umfliege. Ich will  Football- oder Basketballspiele besuchen und mit der Menge mitjubeln. Ich will auf Englisch denken und träumen. Und genau aus diesen Gründen will ich mich in dieses einmalige Erlebnis wagen. Ich will nicht mehr, dass Amerika das unbekannte Land bleibt. Ich will eine zweite Familie, Freunde und ein zweites Leben auf der anderen Seite der Welt besitzen.


Serena


P.S.: Ich hab heute das Passfoto für die Beantragung des Visums machen lassen. Schrecklich diese Bilder!

Dienstag, 20. Mai 2014

Papierkram, Papierkram, Papierkram

Ich habe von allen möglichen Lehrern Empfehlungsschreiben und auch eine beglaubigte Kopie meines Zeugnisses eingesammelt, da das meine zukünftige High School verlangt hatte. Auch zum Impfen musste ich, was aber keine große Sache war und ich heute wieder machen werde.
Die Frau von meiner Schule dort, die sich Annette nennt, hat uns immer wieder gemailt und ich habe mich jedes Mal wie ein kleines Kind über ihre Mail gefreut :D

Ich war vorletztes Wochenende in Rom, da wir zu der Kommunion meines Cousins gefahren sind. Es war superschön!




Als wir spät nachts wieder zu Hause angekommen sind, wartete vor der Tür ein Päckchen für mich. Ich wusste sofort von wem das war. Nämlich von meiner High School!

Ich packte es natürlich sofort aus und fand darin ein Schulshirt, das wichtige I-20 (endlich!), eine Broschüre über die Schule, ein Plakat, wieso die Schule so toll ist und den Schulvertrag. Ich habe mich riesig gefreut und zog auch gleich das neue Shirt an!

Seit da haben wir leider gar nicht mehr mit der Annette geschrieben, obwohl meine Mama und ich uns natürlich herzlich für das Päckchen bedankt haben.


Auch den Termin beim Konsulat für das Visum müssen wir noch vereinbaren, können wir aber noch nicht, da uns noch ein paar Dokumente fehlen und wir den Termin nicht verschieben wollen.


Serena


Montag, 28. April 2014

Von ganz ganz vorne...

Zu allererst: Herzlich Willkommen auf meinem Blog! :)


Der Grund, warum ich diesen Blog erstellt habe?

Er ist ganz simpel. Ich werde ein Auslandsjahr machen.
Ich bin durch Zufall auf den Blog (teresaintheusa.blogspot.de) eines Mädchen aus meiner Schule gekommen, die gerade ein Auslandsjahr in den USA macht. Ich war sofort Feuer und Flamme und habe mir alles durchgelesen. Da gerade sowieso Ferien waren, bin ich in einige Foren gegangen und fand dort immer mehr Blogs mit dem Thema "Auslandsjahr". Ich merkte, wie interessiert ich diese gelesen habe und wie sehr diese mir auch halfen.


Ich habe mich vor gut zwei Monaten dazu entschlossen ein Auslandsjahr zu machen. Das Land war sofort klar: Amerika. Ich weiß, manche oder so ziemlich alle werden sich jetzt fragen: "Wie soll das so kurzfristig funktionieren? Ist das nicht schon zu spät?" Nein, es war zu meinem großen Glück nicht zu spät. Ich werde nämlich mein Auslandsjahr in den USA nicht wie üblich mithilfe einer Organisation verbringen. 1. Weil wir schon eine Gastfamilie haben, die mich Dank meines Vaters, der ein guter Freund von ihnen ist, für ein ganzes Schuljahr aufnehmen wird, 2. Weil die meisten Organisationen Austauschschüler erst ab 15 annehmen und ich so noch zu jung bin, und 3. Es schon längst zu spät war mich bei einer Organisation zu bewerben.

Ich möchte unbedingt dieses Jahr in die USA gehen, da ich zurzeit in die 9. Klasse gehe, 
die 10. dann dort absolvieren werde und dann danach aber gleich in die 11. gehen kann, ohne dass ich wiederholen muss. 

Nachdem ich meiner Mama von meinem Vorhaben erzählt hatte, setzte die sich mit meinem Vater in Kontakt, der uns meine zukünftige Gastfamile vermittelte. Nach einigem Hin und Her, auch wegen der Zeitverschiebung von sechs Stunden, kontaktierten wir diese und es stellte sich heraus, dass sie total nett und sympathisch waren. Vorallem die Mutter. 


Der nächste Schritt war es mit meiner Direktorin zu sprechen. Eigentlich sollte nur meine Mama mit ihr reden, da ich aber dabei sein wollte und ein bisschen entfallener Unterricht nicht schaden konnte, bin ich spontan mitgegangen. 

Meine Direktorin ist allgemein total nett und hört auch immer sehr aufmerksam zu. Dies tat sie auch bei meiner Mama und mir. Wir erzählten ihr von meinem Vorhaben und sie gab ihre Kommentare dazu ab. Am Ende kam raus, dass es für mich aus schulischer Sicht kein Problem wäre, das Jahr nicht hier, sondern dort zu verbringen. Ich müsste auch nicht, wie ich oben schon schrieb, die 10. Klasse wiederholen. Allerdings steht in der 10. die Kurswahl an, bei der ich dann nicht da sein werde. Ich soll also mir schon Bücher von den 
Kursen, die ich in der 11. dann schon sicher belegen werde, in die USA mitnehmen und 
mich über Mitschüler auf dem Laufenden halten, was für Stoff gerade durchgenommen wird. Meine Bedenken habe ich nur bei Mathe und den naturwissenschaftlichen Fächern, da ich nicht weiß, ob ich in der 11. Klasse damit zurecht kommen werde. Auch, weil sich der Unterricht auf amerikanischen Schulen (High Schools) sehr von dem hier unterscheidet. 

So, das mit der Schule war also geklärt und so fing die Suche nach meiner High School an. Eigentlich dachten alle, meine Mama, meine Gastmutter und auch ich, dass ich ganz 

normal auf die örtliche öffentliche High School gehen werde. Tja, wie sagt man so schön: Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm deine Pläne. Und so war es dann auch wirklich. Meine Mum hat von Anfang an für meinen Traum gekämpft und mich immer, wirklich immer und auch jetzt noch, unterstützt. 
Also hat sie mit der halben Welt telefoniert und es kam raus, dass meine eigentliche High School nicht so ein bestimmtes Dokument, das I-20 genannt wird, ausstellen kann. Ohne diesem winzigen Dokument hatte ich keine Chance auf ein Visum. Ich war total deprimiert und dachte, dass jetzt alles rum ist. Mein Traum war geplatzt. Meine Mum aber machte mir Hoffnung und sagte, wir müssten nur eine Schule mit diesem I-20 finden. 

So ging die Suche nach einer passenden Schule weiter. Wir klapperten alle in der Nähe meines neuen Wohnortes ab. Manche waren nicht erreichbar, wir gaben denen unsere 

Telefonnummer, aber viele riefen gar nicht erst zurück. Doch auch gab es sehr viele Schulen, die dieses I-20 gar nicht ausstellen können. 
Ich hatte meine Hoffnung schon fast aufgegeben, als ich letzten Mittwoch (vor einer halben Woche) nichtsahnend mit einer Freundin vom Kino nach Hause kam und meine Mum mir mitteilte, dass sie eine Schule gefunden hatte! Es ist eine Privatschule mit Schuluniform und großem christlichen Glauben. Das hat mich zuerst abgeschreckt, aber als ich mir noch einmal die Homepage mit der riesigen Auswahl an Sport angesehen habe und meine Mum total begeistert von der Frau war, mit der sie stundenlang telefoniert hatte und die ihr auch mitteilte, dass sie dieses I-20 ausstellen könnten, verschwanden meine Bedenken. 
Ich telefonierte dann auch einmal mit ihr, nachdem meine Mum mit ihr am Telefon sprach und mir einfach eiskalt das Telefon in die Hand drückte. Ich war total aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich für Fragen erwarten würden und wie ich antworten sollte. Es war aber überhaupt kein Problem! Natürlich haperte es ein bisschen mit der 
Aussprache und Grammatik, aber das war nicht weiter schlimm. 


Serena