Ich bin jetzt seit einem Monat/ 36 Tagen in den Staaten und vor 49 Tagen habe ich Deutschland verlassen. Ich weiß nicht, ob ich das lang oder kurz finden soll. Es ist beides. Wenn ich jetzt zurückblicke, kommt es mir wie eine Ewigkeit vor seit ich das letzte Mal meine Freunde und Familie gesehen habe. Aber wenn ich dann wieder überlege, dass ich seit fast einem Monat hier bin, fühlt es sich irreal an. Dieser Monat hat sich so kurz angefühlt. Wenn ich überlege, was ich bis jetzt schon alles erlebt und "überlebt" habe. Unglaublich.
Ich vergesse ziemlich oft, dass ich nicht mehr in Deutschland bin, dass ich 7000 Kilometer entfernt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bin. Ich habe mich so langsam wirklich eingelebt, habe meinen geregelten Tagesablauf. Letzte Woche hat mich mein Heimweh verfolgt, aber das wurde mit jedem Tag besser und jetzt spüre ich es kaum noch. Klar, das Vermissen ist immer da, manchmal spüre ich es mehr, manchmal weniger. Ganz wird es wohl nie weg gehen, aber das geht wahrscheinlich jedem Austauschschüler so. Das gehört dazu und damit kann ich leben. Diesen Preis zahle ich gerne für all meine Erlebnisse hier in meinem neuen Zuhause.
Ich muss sagen, ich bin jetzt eigentlich ziemlich glücklich. Ich habe eine Gastfamilie, die ich jetzt schon in mein Herz geschlossen habe, selbst den Hund und auch meine Schule ist nicht ganz so übel, was nicht heißt, dass ich das deutsche Schulsystem nicht sehr wertschätze.
Es ist so toll Schwestern zu haben. Es gibt zwar sehr viel Geschrei und Streitereien über Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, wer das Shirt heute anzieht, aber selbst das ist lustig, denn fünf Minuten später ist alles wieder vergessen und in bester Ordnung. Es ist einfach wundervoll immer jemanden da zu haben, den man mal um Rat in Sachen Jungs oder Klamotten oder sonst was fragen kann, mit dem man im Auto lauthals zu Songs singt oder, dass man einfach mal ein "love u" zu hören oder eine Umarmung bekommt. Auch so Kleinigkeiten tragen dazu bei, dass ich mich immer wohler in meinem neuen Leben auf der anderen Seite der Welt fühle.
Letztes Wochenende war ich auf einer Überraschungsparty eingeladen. Es war echt cool! Es gab eine Bar mit Schokoerdbeeren, Nachos mit "Cheese" und noch extrem viel mehr. Wir haben Cornhole gespielt, was ein typisch amerikanisches Spiel ist, bei dem man mit Säckchen (ich denke, die waren mit Mais gefüllt) versuchen muss auf Platten, die ein Loch haben, zu zielen. Beim Treffen der Platte bekommt man eine bestimmte Anzahl an Punkten, aber wenn man ins Loch zielt, wird diese verdoppelt.
Auch kennengelernt habe ich den "Cha Cha Slide" und den "Wobble Dance", was zwei Gruppentänze sind, die echt richtig Spaß machen, wenn alle mitmachen.
Was aber eher einen Schock bei mir verursacht hat, war das Auftauchen einer unserer Lehrer. Ich war total fassungslos während die Anderen diesen herzlich begrüßt, abgeklatscht und sowas wie umarmt haben. Selbst bei den Tänzen hat er hochmotiviert mitgemacht.
Was ich da gemerkt habe, ist, dass die Beziehung von Schüler und Lehrer hier viel offener als in Deutschland ist. Lehrer und Schüler behandeln sich wie Freunde, aber mit gewissem Respekt. Ich weiß noch nicht, wie ich darüber denken soll. Bis jetzt finde ich es aber ziemlich cool, obwohl es sich sehr komisch anfühlt, wenn dich die Lehrerin mit "What's up, Girl?" begrüßt.
Geburtstagskind in Action |
schuldig! |
SISTERS FOR MISTERS! |
wie gesagt: nur gut gemeint |
Serena
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