Montag, 18. August 2014

Letzter Abend auf deutschem Boden

Es ist ein total komisches Gefühl. Ich realisiere es gar nicht, dass das jetzt der letzte Tag in Deutschland, in meinem zu Hause für die nächsten 10 Monate war. Es ist unvorstellbar, dass ich die ganzen Dinge, die ganzen Menschen um mich rum, die ich jeden Tag gesehen habe, für eine längere Zeit nicht mehr sehen werde. Ich werde immer trauriger und panischer. Es ist wirklich so. Man überlegt immer öfter alles abzublasen. So zu tun als wäre nichts passiert. All das vergessen.
Doch dann denke ich an meine Schule und Familie dort und was für tolle Dinge und Möglichkeiten auf mich zukommen werden und ich weiß, dass das alles diese ganzen Abschiede und die Panik wert sind.
Ich habe den Tag nochmal mit einer sehr guten Freundin verbracht, bin noch einmal durch meine Mini Stadt gelaufen und habe tourilike Bilder von dem Rathaus,... gemacht. Anschließend bin ich zu einem Geburtstag einer anderen sehr guten Freundin und habe dort den Abend verbracht und mich schließlich auch von ihr endgültig verabschiedet.
Ich freue mich total auf den Urlaub mit meiner Mama, da wir uns das nach diesem turbulenten Jahr wirklich verdient haben und es schön ist meine letzten Wochen mit ihr an einem so schönen Ort wie Cancún zu verbringen.

Serena

Sonntag, 17. August 2014

Visum, Abschiede, Abflug

Seit Mai ist enorm viel passiert!


Ich habe mich den ganzen Juni lang gegen dieses Auslandsjahr entschieden. Ich hatte Panik bekommen, meine ganzen Freunde und Familie zu verlassen, so viel (Geburtstage,...) zu verpassen und in der Kursstufe nächstes Jahr nicht mehr mitzukommen.
Am Ende kam ich dann aber doch zu dem Entschluss, dass ich dieses Jahr machen muss, da ich so eine Chance nur einmal in meinem Leben bekommen werde.
Also bin ich am 6. August (ein Mittwoch) mit meiner Mama nach Frankfurt zum amerikanischen Konsulat gefahren. Ich muss sagen, dass die Amerikaner ein bisschen arg übertreiben. Man kann es sich wie die Sicherheitskontrolle an Flughäfen vorstellen. Durch das ganze Theater hindurch im "Haupthaus" angelangt, wurde überprüft, ob ich alle notwendigen Dokumente mit habe und schon ging es zum ersten Schalter. Dort wurde mein Passfoto und meine Fingerabdrücke eingescannt. Das Ganze wurde auf Deutsch geregelt. Bei dem nächsten Schalter wurden meine Fingerabdrücke von einer Englisch sprechenden überprüft. Bei dem darauffolgenden Schalter wurde ich auf Englisch gefragt, ob ich Familie in den Staaten habe, jemals dort gewesen bin, wie alt ich bin, ob ich Schülerin bin oder schon arbeite und was meine Eltern für Berufe haben. Das dauerte, wenn überhaupt, 5 Minuten. Das war dieses berühmte "Interview". Ich habe gar nicht verstanden, dass es das schon war. Vorallem nicht, weil die Dame nichts von meinem genehmigten Visum erwähnte, sondern nur meinen Pass behielt. Ich ging also völlig ahnungslos zu meiner Mutter, die dann meinte, dass ich mein Visum habe! Ich dachte, ich würde mich mehr freuen, habe es aber gar nicht realisiert, dass ich jetzt endgültig mein Jahr in den Staaten verbringen kann. Aus dem Konsulat rausgekommen, musste ich es erst einmal meinen Freunden und meiner Familie schreiben. 

Am darauffolgenden Samstag lag dann mein Pass inklusive Visum in meinem Briefkasten, obwohl es hieß, dass es bis zu 10 Tagen dauern könnte.

Die letzten zwei Wochen hab ich mit Bekanntgeben meines Auslandsjahrs (wollte es erst sagen, wenn es 100% sicher ist) und Verabschieden verbracht. 
Meine Freunde waren geschockt und wollten es nicht glauben. Da es meine letzten zwei Wochen auf deutschem Boden waren, war ich kaum zu Hause und hab ständig was unternommen. Diese zwei Wochen waren unglaublich!

Letzten Mittwoch war ich dann mit meiner Mama stundenlang Dinge kaufen, die ich für mein Jahr brauche. 


Am Freitag habe ich dann angefangen zu packen und das ist überhaupt nicht einfach. Wie soll man denn bitte jetzt schon wissen, was man in ein paar Monaten anziehen möchte? Heute und morgen Abend werde ich die letzten Dinge einpacken, da es übermorgen früh mit meiner Mama nach Cancún, Mexico geht. Wir bleiben dort zwei Wochen und fliegen dann am 31.08. nach Cincannati, damit ich endlich in meine Schule dort kann. 


Serena 







Freitag, 30. Mai 2014

Wieso, Weshalb, Warum?

Ich hatte die letzten Wochen ein kleines Tief. Ich habe mich immer wieder gefragt, wieso ich das Alles überhaupt mache. Wieso ich meine Familie, meine Freunde, mein ganzes Leben zurücklasse und in ein mir noch unbekanntes Land zu einer unbekannten Familie fliege. Wieso ich meiner Mama und mir so viel Arbeit und so viel Papierkram aufgehalst habe. Wieso habe ich mich dazu entschieden mein Leben hier für 10 Monate zu stoppen, in Amerika ein neues Leben anzufangen, das ich nach 10 Monaten wieder verlassen werde, um hier mein Leben wieder weiterzuleben?
Ich hab mich immer wieder die gleichen Dinge gefragt, hatte immer wieder die gleichen Ängste, die ich auch heute noch habe.

Dann hab ich aber wieder vermehrt Blogs von Austauschschülern gelesen, die entweder gerade eins machen oder eins, so wie ich dieses Jahr machen werden. Ich war wieder Feuer und Flamme und habe auch endlich wieder den Grund für mein Auslandsjahr gewusst! Ich will Neues erleben. Ich will eine High School besuchen und den bekannten School Spirit spüren. Ich will in einen englischen Film gehen und nicht überlegen müssen, was die Schauspieler gerade gesagt haben. Ich will shoppen bis ich umfliege. Ich will  Football- oder Basketballspiele besuchen und mit der Menge mitjubeln. Ich will auf Englisch denken und träumen. Und genau aus diesen Gründen will ich mich in dieses einmalige Erlebnis wagen. Ich will nicht mehr, dass Amerika das unbekannte Land bleibt. Ich will eine zweite Familie, Freunde und ein zweites Leben auf der anderen Seite der Welt besitzen.


Serena


P.S.: Ich hab heute das Passfoto für die Beantragung des Visums machen lassen. Schrecklich diese Bilder!

Dienstag, 20. Mai 2014

Papierkram, Papierkram, Papierkram

Ich habe von allen möglichen Lehrern Empfehlungsschreiben und auch eine beglaubigte Kopie meines Zeugnisses eingesammelt, da das meine zukünftige High School verlangt hatte. Auch zum Impfen musste ich, was aber keine große Sache war und ich heute wieder machen werde.
Die Frau von meiner Schule dort, die sich Annette nennt, hat uns immer wieder gemailt und ich habe mich jedes Mal wie ein kleines Kind über ihre Mail gefreut :D

Ich war vorletztes Wochenende in Rom, da wir zu der Kommunion meines Cousins gefahren sind. Es war superschön!




Als wir spät nachts wieder zu Hause angekommen sind, wartete vor der Tür ein Päckchen für mich. Ich wusste sofort von wem das war. Nämlich von meiner High School!

Ich packte es natürlich sofort aus und fand darin ein Schulshirt, das wichtige I-20 (endlich!), eine Broschüre über die Schule, ein Plakat, wieso die Schule so toll ist und den Schulvertrag. Ich habe mich riesig gefreut und zog auch gleich das neue Shirt an!

Seit da haben wir leider gar nicht mehr mit der Annette geschrieben, obwohl meine Mama und ich uns natürlich herzlich für das Päckchen bedankt haben.


Auch den Termin beim Konsulat für das Visum müssen wir noch vereinbaren, können wir aber noch nicht, da uns noch ein paar Dokumente fehlen und wir den Termin nicht verschieben wollen.


Serena


Montag, 28. April 2014

Von ganz ganz vorne...

Zu allererst: Herzlich Willkommen auf meinem Blog! :)


Der Grund, warum ich diesen Blog erstellt habe?

Er ist ganz simpel. Ich werde ein Auslandsjahr machen.
Ich bin durch Zufall auf den Blog (teresaintheusa.blogspot.de) eines Mädchen aus meiner Schule gekommen, die gerade ein Auslandsjahr in den USA macht. Ich war sofort Feuer und Flamme und habe mir alles durchgelesen. Da gerade sowieso Ferien waren, bin ich in einige Foren gegangen und fand dort immer mehr Blogs mit dem Thema "Auslandsjahr". Ich merkte, wie interessiert ich diese gelesen habe und wie sehr diese mir auch halfen.


Ich habe mich vor gut zwei Monaten dazu entschlossen ein Auslandsjahr zu machen. Das Land war sofort klar: Amerika. Ich weiß, manche oder so ziemlich alle werden sich jetzt fragen: "Wie soll das so kurzfristig funktionieren? Ist das nicht schon zu spät?" Nein, es war zu meinem großen Glück nicht zu spät. Ich werde nämlich mein Auslandsjahr in den USA nicht wie üblich mithilfe einer Organisation verbringen. 1. Weil wir schon eine Gastfamilie haben, die mich Dank meines Vaters, der ein guter Freund von ihnen ist, für ein ganzes Schuljahr aufnehmen wird, 2. Weil die meisten Organisationen Austauschschüler erst ab 15 annehmen und ich so noch zu jung bin, und 3. Es schon längst zu spät war mich bei einer Organisation zu bewerben.

Ich möchte unbedingt dieses Jahr in die USA gehen, da ich zurzeit in die 9. Klasse gehe, 
die 10. dann dort absolvieren werde und dann danach aber gleich in die 11. gehen kann, ohne dass ich wiederholen muss. 

Nachdem ich meiner Mama von meinem Vorhaben erzählt hatte, setzte die sich mit meinem Vater in Kontakt, der uns meine zukünftige Gastfamile vermittelte. Nach einigem Hin und Her, auch wegen der Zeitverschiebung von sechs Stunden, kontaktierten wir diese und es stellte sich heraus, dass sie total nett und sympathisch waren. Vorallem die Mutter. 


Der nächste Schritt war es mit meiner Direktorin zu sprechen. Eigentlich sollte nur meine Mama mit ihr reden, da ich aber dabei sein wollte und ein bisschen entfallener Unterricht nicht schaden konnte, bin ich spontan mitgegangen. 

Meine Direktorin ist allgemein total nett und hört auch immer sehr aufmerksam zu. Dies tat sie auch bei meiner Mama und mir. Wir erzählten ihr von meinem Vorhaben und sie gab ihre Kommentare dazu ab. Am Ende kam raus, dass es für mich aus schulischer Sicht kein Problem wäre, das Jahr nicht hier, sondern dort zu verbringen. Ich müsste auch nicht, wie ich oben schon schrieb, die 10. Klasse wiederholen. Allerdings steht in der 10. die Kurswahl an, bei der ich dann nicht da sein werde. Ich soll also mir schon Bücher von den 
Kursen, die ich in der 11. dann schon sicher belegen werde, in die USA mitnehmen und 
mich über Mitschüler auf dem Laufenden halten, was für Stoff gerade durchgenommen wird. Meine Bedenken habe ich nur bei Mathe und den naturwissenschaftlichen Fächern, da ich nicht weiß, ob ich in der 11. Klasse damit zurecht kommen werde. Auch, weil sich der Unterricht auf amerikanischen Schulen (High Schools) sehr von dem hier unterscheidet. 

So, das mit der Schule war also geklärt und so fing die Suche nach meiner High School an. Eigentlich dachten alle, meine Mama, meine Gastmutter und auch ich, dass ich ganz 

normal auf die örtliche öffentliche High School gehen werde. Tja, wie sagt man so schön: Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm deine Pläne. Und so war es dann auch wirklich. Meine Mum hat von Anfang an für meinen Traum gekämpft und mich immer, wirklich immer und auch jetzt noch, unterstützt. 
Also hat sie mit der halben Welt telefoniert und es kam raus, dass meine eigentliche High School nicht so ein bestimmtes Dokument, das I-20 genannt wird, ausstellen kann. Ohne diesem winzigen Dokument hatte ich keine Chance auf ein Visum. Ich war total deprimiert und dachte, dass jetzt alles rum ist. Mein Traum war geplatzt. Meine Mum aber machte mir Hoffnung und sagte, wir müssten nur eine Schule mit diesem I-20 finden. 

So ging die Suche nach einer passenden Schule weiter. Wir klapperten alle in der Nähe meines neuen Wohnortes ab. Manche waren nicht erreichbar, wir gaben denen unsere 

Telefonnummer, aber viele riefen gar nicht erst zurück. Doch auch gab es sehr viele Schulen, die dieses I-20 gar nicht ausstellen können. 
Ich hatte meine Hoffnung schon fast aufgegeben, als ich letzten Mittwoch (vor einer halben Woche) nichtsahnend mit einer Freundin vom Kino nach Hause kam und meine Mum mir mitteilte, dass sie eine Schule gefunden hatte! Es ist eine Privatschule mit Schuluniform und großem christlichen Glauben. Das hat mich zuerst abgeschreckt, aber als ich mir noch einmal die Homepage mit der riesigen Auswahl an Sport angesehen habe und meine Mum total begeistert von der Frau war, mit der sie stundenlang telefoniert hatte und die ihr auch mitteilte, dass sie dieses I-20 ausstellen könnten, verschwanden meine Bedenken. 
Ich telefonierte dann auch einmal mit ihr, nachdem meine Mum mit ihr am Telefon sprach und mir einfach eiskalt das Telefon in die Hand drückte. Ich war total aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich für Fragen erwarten würden und wie ich antworten sollte. Es war aber überhaupt kein Problem! Natürlich haperte es ein bisschen mit der 
Aussprache und Grammatik, aber das war nicht weiter schlimm. 


Serena